ZT-Medien mit bestem Ergebnis seit Jahren

| 18.06.2022
Nach zwei Jahren Zwangspause konnten sich die Aktionärinnen und Aktionäre wieder physisch zur GV treffen. Das regionale Medienunternehmen hat im letzten Jahr die Transformation intensiv vorangetrieben und präsentierte zum zweiten Mal in Folge ein positives Ergebnis.
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Angeregte Gespräche: Aktionärinnen und Aktionäre beim Nachtessen im Festsaal des Klosters St. Urban. Bild: egu

Von Philippe Pfister / Zofinger Tagblatt

43 Aktionärinnen und Aktionäre trafen sich am vergangenen Montagabend im Kloster St. Urban zur 104. Generalversammlung der ZT Medien AG, die auch das Zofinger Tagblatt herausgibt. Vertreten waren 526 Aktienstimmen, das sind rund 44 Prozent aller Stimmen. «Das letzte Mal haben wir uns im April 2019 gesehen – seither ist wahrlich viel passiert», sagte Verwaltungsratspräsidentin Corina Eichenberger einleitend. Wegen der Pandemie waren die GVs 2020 und 2021 schriftlich durchgeführt worden.

 «Für uns bei der ZT Medien AG waren es turbulente Jahre», so Eichenberger weiter. Das Unternehmen habe die Zeit genutzt, um sich organisatorisch noch besser auf die Zukunft vorzubereiten und die Transformation voranzutreiben. Im Fokus standen vor allem drei Themen: die Entwicklung neuer Medienmarken, der Ausbau von Video- und Audio-Formaten sowie die Kooperation im Akzidenzdruckbereich mit der SWS Medien AG Primedia in Sursee.

Ideale Kooperation im Akzidenzdruckbereich

Eichenberger wies auf ein zentrales Element der Transformation hin, das neue zt Foyer mit seinen zwei Aufnahmestudios: «Es bietet die optimale Infrastruktur für individuelle Events, für Aufzeichnungen und Streaming-Möglichkeiten. Bild- und Tonproduktionen sind mit und ohne Publikum möglich. Die beiden Studios sind mit modernster LED-Lichttechnik und Kameras ausgestattet. Die Infrastruktur wird intern genutzt und ist zusätzlich für externe Unternehmen zu mieten.»

Die Kooperation im Akzidenzdruckbereich startete am 1. Dezember 2021. Zusammen mit der SWS Medien AG gründeten die ZT Medien AG die Firma SharePrint AG, als gemeinsames Produktionszentrum. Beide Firmen sind zu 50 Prozent am Aktienkapital beteiligt. «Die Druckdienstleistungen werden nach wie vor separat am Markt verkauft. Gemeinsam genutzt wird am Standort Zofingen eine bereits vorhandene Infrastruktur. Für uns eine ideale Kooperation», so Eichenberger.

Einschneidend war letztes Jahr der Verkauf der «Tierwelt» an die Schweizer Agrarmedien AG (SAM). Die ZT Medien AG hatte den Titel seit 1926 für den Verband Kleintiere Schweiz produziert und vermarktet, und sich auch bei den Verkaufsverhandlungen beteiligt. Den Zuschlag erhielt aber die SAM. «Dies hatte zur Folge, dass wir erneut tiefgreifende Restrukturierungs-Massnahmen zum Schutz des Unternehmens einleiten mussten», so die VR-Präsidentin. Nötig wurde der Abbau von 37,5 Vollzeitstellen und die Schliessung des Zeitungsdruckes per Ende 2021. Inzwischen hätten die meisten Betroffenen wieder eine neue Stelle gefunden.

Trotz Pandemie weist die ZT Medien AG für das Jahr 2021 zum zweiten Mal hintereinander ein positives Ergebnis aus, dies auch aufgrund von ausserordentlichen Erträgen. «Das um die Sondereffekte korrigierte Geschäftsergebnis liegt knapp unter einer schwarzen Null. Das ist das beste Ergebnis seit Jahren», so die Verwaltungsratspräsidentin. «Gegenüber dem Vorjahr realisierten wir Kosteneinsparungen beim Betriebsaufwand von 2,4 Millionen Franken», sagte Finanzchef Stefan Bandel bei der Präsentation des Jahresergebnisses. «Die Bilanz wurde durch den Jahresgewinn weiter gestärkt und präsentiert sich kerngesund.» Das Unternehmen verfügt über keine verzinslichen Schulden und über eine hohe Eigenkapitalquote von 75 Prozent.

Die Aktionärinnen und Aktionäre stimmten der Jahresrechnung und der Ausrichtung einer Dividende einhellig zu. Dem Verwaltungsrat sprachen sie ihr Vertrauen aus. Es sind dies: Corina Eichenberger (Präsidentin, Kölliken), Martin Werfeli (Vizepräsident, Brittnau), Rolf Freiermuth (Zofingen), Felix Schönle (Rothrist) und Roger Wernli (Buchs).

Sabine Galindo: «Wir durchleuchten den Markt»

Geschäftsführerin Sabine Galindo nutzte die Gelegenheit, die Strategie des Unternehmens für die nächsten Jahre zu präsentieren. «Wir bleiben eigenständig, technologiegetrieben und sind multimedial die Nummer 1 in der Region. Die Haushalte kommen mehrmals pro Woche mit Inhalten aus unserem Haus in Berührung.» Um das Ziel zu erreichen, seien verschiedene Initiativen geplant. «Wir nutzen im Jahr 2023 unter anderem unser Zofinger Tagblatt, das 150 Jahre alt wird, um im Jubiläumsjahr mehr Präsenz zu markieren und unsere Stärken hervorzuheben. Wir planen verschiedene Aktivitäten für verschiedene Zielgruppen», so Galindo.

Aus eigener Kraft zu wachsen sei für das Unternehmen schwierig. «Darum konzentrieren wir uns auf zwei Achsen. Das eine ist die Steigerung der Rentabilität aus eigener Kraft: Durch neue Produkte, neue Zielgruppen, aber auch durch Experimente – das heisst, dass mit neuen kreativen und innovativen Ansätzen Rendite erzielt wird.» Zum anderen gehe es um Wachstum und Rentabilität aus Kooperationen und Zukäufen. «Wir durchleuchten und scannen den Markt, auf der Suche nach bestehenden Produkten, Dienstleistungen und Startups, die zu uns passen», so die Geschäftsführerin. Alles in allem äusserten sich VR und Geschäftsleitung optimistisch und zeigten sich zuversichtlich für die Zukunft der ZT Medien AG.

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